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Rückblick

 

 

It'a family affair! Cornelia Kolk, Studentin des aktuellen Jahrgangs 2023 - 2025, hat die Tagung aus ihrer Perspektive für uns zusammengefasst und dabei vor allem eins gespürt: Detmold ist kein Phänomen, das kommt und wieder verschwindet, sondern eine Erfahrung, die bleibt, auch nach 25 Jahren noch.

Donnerstag, 20. Juni 2024

Der Kofferraum gefüllt mit Materialien und im Bauch: ein erwartungsvolles Kribbeln. Ich biege in die Gartenstraße 20 ein. Monatelange Vorbereitungen, viele Zoom-Meetings und unzählige Mails liegen hinter mir und dem gesamten Team. Noch ist es ruhig, denke ich, doch mit Blick auf den morgigen Tagen werden in knapp 24 Stunden hier gut 80 Ehemalige sitzen.

 

„Entschuldige die Verspätung“, Katharina Höhne-Grotheer eilt mit frischen Blumen die Treppe hoch und wir begrüßen uns herzlich. Zu uns gesellen sich noch Inga Wulff, Claudia Runde und Frank Beyer. Gemeinsam heißt es: die letzten To-Dos abarbeiten bzw. empfinde ich es in diesem Moment mehr als ein gemeinsames Einstimmen auf ein besonderes Wochenende: 25 Jahre Musikvermittlung an der Hochschule für Musik Detmold. Nachdem die Räume in der Gartenstraße 20 einladend von uns vorbereitet wurden, geht's rüber ins Verwaltungsgebäude in der Willy-Hofmann-Straße. Dort warten noch das Foyer und der Kuppelsaal auf uns. Im Laufe des Nachmittags gesellen sich noch Katharina von Radowitz und Alexander von Nell vom netzwerk junge ohren zu uns, die das Tagungsprogramm mit uns zusammen erarbeitet haben.

Es ist kurz vor 18:30 Uhr als wir fertig sind. Die Jubiläumstagung kann also beginnen! Laut Programm tut sie das auch um 19 Uhr, mit einem ersten GET TOGETHER bei unserem Lieblingsitaliener um die Ecke. Eine kleine Runde bereits angereister Teilnehmer:innen, (ehemaligen) Dozent:innen und Studierenden ist der Einladung gefolgt. Bei Pasta, Pizza und Wein werden erste Kontakte geknüpft, alte wieder aufgefrischt und die eine oder andere Erinnerung geteilt. Da mir der Tag in den Knochen sitzt, bleibe ich nur kurz und blicke beim Gehen in viele Gesichter, die sich mit einem erwartungsvollen „Bis morgen!“ verabschieden.

 

Freitag, 21. Juni 2024

Es ist kurz nach 9 Uhr und die Gartenstraße bereits gut gefüllt. Um zu zeigen, wie vielseitig die Menschen, die hier aktuell studieren lernen und lehren sind, haben wir Mikro-Workshops  konzipiert und laden die Tagungsgäste dazu ein, gemeinsam mit uns in den Tag zu starten. Kurz darauf singt und klingt durch das ganze Haus.  

Gegen 10 Uhr startet dann die offizielle Anmeldung im Foyer des Verwaltungsgebäudes. Mit wilden Blumen auf den Tischen, liebevoll gestalteten Tagungsmappen und einer frisch gebrühten Tasse Kaffee heißen wir unsere Tagungsgäste willkommen. Es ist ein fröhliches Wiedersehen und Kennenlernen. Viele vertiefen sich binnen weniger Minuten in Gespräche, sodass es schwerfällt, sie zum FEIERLICHEN INTRO in den Kuppelsaal zu bewegen. Hier flimmern bereits Videogrüße über die Leinwand von Wegbegleiter:innen wie Lydia Grün, Prof. Dr. Constanze Wimmer, Prof. Dr. Axel Petri Preis und Prof. Dr. Irene Müller-Brozović. 

Punkt 11 Uhr ist es dann soweit: Unsere aktuelle Studiengangsleiterin Katharina Höhne-Grotheer begrüßt alle Gäste und ehrt - eingerahmt in Musik - den Gründer der Musikvermittlung: Prof. Dr. Ernst Klaus Schneider. In einem gemeinsamen Gespräch lassen sie die letzten 25 Jahre Revue passieren und wagen einen Blick in die Zukunft. 

 

Währenddessen  schwirren in meinem Kopf bereits die nächsten Aufgaben umher. Ich sprinte in die Gartenstraße. Mit einem eigenen Food-Truck vor der Tür haben sich viele unserer Gäste im Rahmen des BLIND DATE LUNCHS von uns verkuppeln lassen. Kleine Vasen mit bunten Bändern und Namensschildern verraten, wer mit wem die Pause verbringen wird. Und falls es nicht genug Gesprächsstoff gibt, haben wir noch Gläser mit „Gedanken to-go“ verteilt, die mit anregenden Fragen rund um das Tagungsthema zum gemeinsamen Diskurs einladen. Ich schaue in den Himmel. Es nieselt, wird stärker und fängt schließlich an, zu regnen. Mit vereinten Kräften ziehen wir kurzerhand nach drinnen um. Doch dem Wetter zum Trotz: Unser Lunch wird ein voller Erfolg. Unsere DATES haben sich schnell gefunden und verbringen gestärkt mit Burgern, Pommes und guten Gesprächen ihre Pause.

 

Nach dem Lunch geht es im CREATIVE CIRCLE weiter, bei dem alle - verteilt über den Nachmittag - über den Campus zirkulieren. In drei Zeitslots haben sie die Möglichkeit an den drei Workshops „Strategie & Transformation“, „Lebenswelt & Identität“ und „Inklusion & Teilhabe“ teilzunehmen, neue Perspektiven einzunehmen und Handlungskonzepte zu überdenken oder neu zu denken. Auch wenn ich am liebsten überall mit dabei wäre, gönne ich mir eine kleine Pause im Palaisgarten. Denn der Weg zwischen Gartenstraße und Verwaltungsgebäude „klingt“. Meine Mitstudentin Sabine Henkel hat sich für die Tagung Spazierwege überlegt, die je nach Bedürfnis still, kommunikativ oder aktiv abgelaufen werden können. Bereits jetzt merke ich: Die Tagung ist viel zu kurz! Im Anschluss schnuppere ich in den Workshop von Katharina Pfänder (Quartett PLUS 1) und bin gefesselt von dem, was wir hier besprechen. Noch mehr fasziniert mich aber das Miteinander, welches diese Tagung prägt: Wir reden auf Augenhöhe miteinander, egal ob jemand einen Professoren- oder Doktortitel hat oder Student:in ist. Jede:r wird gehört, jede Meinung ist wichtig und zusammen entwickeln neue Ideen und Denkansätze. Den nächsten Slot verbringe ich im Verwaltungsgebäude beim Team vom Beethovenfest Bonn. Nicole Zielke (Theaterwerkstatt Bethel) erlebe ich nicht, durfte ich aber schon im Rahmen eines unserer Seminarwochenenden kennenlernen. 

Mittlerweile sind im Kuppelsaal die Stühle gewichen, im Rahmen der KOLLABORATIONSWERKSTATT soll hier im Anschluss an die Workshops aus unseren Gedanken ein Kunstwerk entstehen. Zusammen mit Jessica Waldera von den Kleinen Baumeistern aus Berlin haben wir bereits an einem Seminarwochenende Sprechblasen in verschiedenen Farben und Formen vorbereitet, die jetzt beschrieben und zu einer begehbaren Rauminstallation zusammengesetzt werden. Es dauert nicht lange, und schon hängen an Mint farbenen Schnüren unsere Gedanken von der Decke. Wir kommen darüber in den Diskurs, strukturieren um und begehen den Raum immer wieder neu - sehr spannend. 

Während des offiziellen OUTROS machen sich meine Kommilitoninnen Josephine Lichel, Laura Loers und ich auf den Weg zurück in die Gartenstraße, um unsere Mikro-Workshops zum Tagesausklang vorzubereiten. Auf dem Programm stehen gemeinsames Singen, Yoga & Meditation, Selbstreflexion & Achtsamkeit und Joggen. Mein Blick wandert wieder zum Himmel. Es fängt an zu regnen, zu gewittern ... Da wir so auf keinen Fall Laufen gehen können, greifen alle Zahnrädchen unseres Teams ineinander und wir teilen meine Gruppe kurzerhand auf. Das ist einer dieser Momente, in denen ich stolz bin, Teil dieser Familie zu sein. Auch heute Abend lassen wir den Tag gemeinsam ausklingen, beim GET TOGETHER im Café Extrablatt.

 

Samstag, 22. Juni 2024

Es ist kurz nach 8 Uhr, als ich bei strahlendem Sonnenschein auf den Parkplatz vor dem Kuppelsaal fahre. Heute startet Claudia Runde mit allen gemeinsam in den Tag. Während die anderen singen und damit die letzte Müdigkeit vertreiben, schaue ich mich um. Im Laufe des Freitags hat sich der Kuppelsaal in ein Kunstwerk verwandelt, das jetzt mit freudigen Gesichtern in Bewegung kommt. Gespannt sitzen wir danach inmitten unserer Installation und folgen der KEY NOTE von Christophe Knoch. Danach starten wir - angeleitet vom netzwerk junge ohren - in die ARBEITSPHASE. Denn das, was gestern an Gedanken, Wünschen und Forderungen erarbeitet wurde, soll heute in konkrete Handlungsimpulse überführt werden. Dazu werden wir in kleine Gruppen aufgeteilt. Bis zur Kaffeepause rauchen die Köpfe. Immer mit dabei: Marta Rozej-Galczynska und Malte Blum, die mit Fotoapparat und Videokamera unsere Tagung begleiten. Fast unsichtbar bewegen sie sich durch die Teilnehmenden und halten alles fest. 

 

Die Arbeitsphase mündet in den Abschluss unserer Jubiläumstagung. Dafür stellt jede Gruppe ihre Ergebnisse vor und zeigt nicht nur spannende Fragen auf, sondern auch erste, konkrete Lösungsvorschläge, wie eine Agentur für Musikvermittlung.

Bevor alle wieder ausschwärmen, wartet im Foyer das FAREWELL LUNCH auf alle. Es gibt Suppe für die, die ein bisschen Zeit haben und belegte Brötchen für die, die den Zug erwischen müssen. Katharina Höhne-Grotheer hat wirklich an alles gedacht. Mit einem „Bis hoffentlich bald!", verabschieden sich viele uns. Es ist deutlich zu spüren, wie schwer ihnen der Abschied fällt, und gleichzeitig, wie energetisch sie nach Hause fahren. Die Tagung ist angekommen, denke ich, und hat gewirkt. Lassen wir uns überraschen, ob es eine Wiederholung geben wird.

Für uns aktuell Studierende beginnt jetzt das große Aufräumen. Durchaus wehmütig bauen wir den so lebendigen und vollkommen bunten Kuppelsaal zurück, stellen Tische und Stühle wieder an ihren Platz und bringen alle Materialien in die Gartenstraße zurück. Müde und stolz zugleich sitzen wir noch eine Weile zusammen und stoßen auf unseren Erfolg an. Geschafft!  

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